Den inneren Saboteur überwinden: Wege zu persönlichem Wachstum

von Johannes Justus

Oft versuche ich, Dinge in meinem Leben in Angriff zu nehmen, um im nächsten Moment festzustellen, dass mir irgendwie die innere Kraft oder Entschlossenheit fehlt, das Geplante auch konsequent durchzuziehen.

Woran liegt das? Bin ich wirklich so schwach oder sind es nur ungünstige Umstände, die mich daran hindern, meine Ziele zu erreichen? Wenn ich an meine Kindheit denke, erinnere ich mich an Visionen, Träume und Wünsche, die ich gerne mit anderen geteilt habe. Kennst du auch solche Momente, in denen du das innere Feuer zum Träumen verloren hast? Was ist mit uns passiert? Wo ist die Leidenschaft zum Träumen geblieben?

Dieser Bibeltext hilft mir dabei. Damit meine Zweifel mich nicht überwältigen und mein schlechtes Gewissen mich in Ruhe lässt.

HERR, vergib mir die Sünden meiner Jugend und sieh mich mit gnädigen Augen an, denn du bist gütig. Der HERR ist gut und gerecht; darum zeigt er den Sündern den richtigen Weg. (Psalm 25,7f)

Ich nehme an, dass es jemanden gibt, der das einfach sabotiert. Man nennt ihn den „inneren Saboteur“.

Der Begriff „innerer Saboteur“ bezeichnet negative innere Stimmen oder Muster, die das eigene Verhalten beeinflussen können. Achte auf deinen inneren Saboteur. Identifiziere ihn, welche Meinung kommt hoch? Was unterbricht den Fluss oder dämpft deine Leidenschaft?

Der innere Saboteur kann verschiedene Formen annehmen. Er reicht von Selbstzweifeln bis hin zu Ängsten. Er kann das persönliche Wachstum und zwischenmenschliche Beziehungen beeinträchtigen. Ich möchte hier einige Formen untersuchen, um zu sehen, welchen Einfluss sie haben können und welche Auswirkungen sie auf mein persönliches Leben und meine Beziehungen haben.

 

Der Saboteur, der Angst vor der Bindung hat, wird Beziehungen zerstören

Wenn dir dein/e Partner/in zu nahekommt und eine gute gegenseitige Bindung entstehen kann, die auch bereichernd sein kann, dann meldet sich der Saboteur und fängt an, Zweifel zu säen: „Bist du sicher, dass das der richtige Zeitpunkt oder die richtige Person ist?“ Dann fängt der Zweifler an, die Flucht zu ergreifen. Der Kreativität sind dabei keine Grenzen gesetzt. Es kann zu Neid, Unterstellungen und Kontrolle kommen.

Lösungsansatz

Es ist hilfreich zu verstehen, dass innere Saboteure oft auf Ängsten oder früheren Erfahrungen beruhen. Durch die Auseinandersetzung mit diesen Faktoren ist es möglich, tiefgreifende Veränderungen herbeizuführen und den Grundstein für gesundheitsbewusstere Denkmuster zu legen:

  • Verantwortung für das eigene Leben übernehmen, eigene Gedanken und Gefühle erkennen, überprüfen und kontrollieren.
  • Ehrlich zu sich selbst und zu anderen sein, dazu brauchen wir ein gesundes Selbstvertrauen.
  • Bei Bedarf mit Fachleuten sprechen, bevor man Entscheidungen trifft, die man später bereut.

 

Der Saboteur, der keine ranlassen will, wird dafür sorgen, dass du am Ende allein dastehst

Es kann zu Andeutungen kommen, die auf zu viel Nähe oder Freiheitsverlust hinweisen können. Anstatt miteinander zu sprechen, beginnen solche Menschen innere Dialoge über den Partner/in zu führen. Diese können so aussehen: „Ich bekomme bald keine Luft mehr, wo ist noch genug Platz für mich persönlich? Er/sie ist egoistisch und denkt nur an sich“.  Oft ist es so, wenn so eine Person endlich eine Befreiung erlebt, dann sucht sie sich die nächste Person und dann geht es wieder von vorne los.

Lösungsansatz:

Es ist sinnvoll, Freiräume einzuplanen, in denen jeder für sich sein kann, um dann wieder zusammenzukommen und gemeinsam Zeit zu verbringen.

  • Wenn man zu sehr aneinander klebt, verliert man schnell den Reiz. Es gibt ein gutes Sprichwort: „Weniger ist mehr“.
  • Das muss gut besprochen und ausgehandelt werden, damit jeder auf seine Kosten kommt.
  • Aus Fehlern lernen, an sich arbeiten und besser werden.
  • Zwischenmenschliche Beziehungen pflegen und bewusst gestalten.

 

Der Saboteur, der dir zeigen will, dass dich am Ende alle verlassen werden, wird dafür sorgen, dass sich das Muster wiederholt

Geschieht dies nicht, kann es dazu führen, dass die betroffene Person kalt wird oder das Verhalten nicht mehr erträglich ist. Dabei wird der Grund nicht bei sich selbst gesucht, sondern immer außerhalb der eigenen Person. Das passiert in Beziehungen und in der Familie, aber auch in Teams. Oft höre ich dann eine Aussage wie: „Ich wusste, dass es so kommen würde“.

Lösungsansatz:

Es ist auch hilfreich zu verstehen, dass der innere Saboteur oft auf vergangenen Erfahrungen oder Ängsten basiert. Wenn man sich mit diesen Ursachen auseinandersetzt, kann man tiefere Veränderungen herbeiführen und die Grundlage für gesündere Denkmuster schaffen.

  • Strebe danach, das Beste aus dir herauszuholen und andere als Bereicherung zu sehen.
  • Nimm dich selbst nicht zu ernst und lach auch mal über dich selbst. Es ist besser, über die eigenen Fehler zu lachen als über die Fehler anderer.
  • Schaffe ein positives, gesundes und wohlwollendes Umfeld.
  • Setze Prioritäten und handle danach.
  • Die wertvollste Ressource im Leben ist dein Partner oder dein Gegenüber.
  • Und dann kommen die Menschen zu dir und bleiben bei dir.

 

Der Saboteur, der dir sagt: „Es lohnt sich nicht mehr.  Zieh dich zurück, dann hast du deine Ruhe“

Was für eine düstere Prognose, die so gar nicht zutrifft. Der Schriftsteller Edmund Wilson schrieb über eine sichere Prognose: „Der Tod ist die einzige Prognose, die nie fehlschlägt“

Bis dahin leben und geben wir unser Bestes und geben allem, was wir tun, einen Sinn und schaffen etwas Sinnvolles.

Lösungsansatz:

Nutze die Zeit, denn sonst geht sie unwiderruflich verloren, und wir können sie nicht zurückkaufen. Wir können nur versuchen, so wenig, wie möglich sie zu verschwenden.

  • Nutze deine Zeit effizient und sinnvoll. Zeit kann man nicht totschlagen, das Gegenteil ist der Fall.
  • Sei bereit, Risiken einzugehen und Fehler zu machen, dann bleibst du ein Leben lang ein lernender Mensch.
  • Achte auf deine körperliche und geistige Gesundheit, achte auf deine Life Balance.

 

Eine solche Person hat eine starke innere Motivation, eine klare Vorstellung von ihren Zielen und Werten. Sie ist zielstrebig, bereit für Veränderungen und hat ein hohes Maß an Selbstvertrauen. Sie ist in der Lage, ihre Fähigkeiten und Talente voll auszuschöpfen und lässt sich von Schwierigkeiten nicht entmutigen, sondern nimmt sie als Motivation, sich weiterzuentwickeln. Sie dient als Vorbild für andere und hilft bei der Gestaltung einer positiven und erfolgreichen Zukunft.

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