Die in 1. Korinther 12 aufgeführten Geistesgaben lassen sich sehr gut in drei Kategorien einteilen. Eins wird dabei deutlich: Gott möchte auf vielfältige Weise seine Gnade kommunizieren.
In den letzten zwei Jahrzehnten ist das Berufsfeld der Medienkommunikation rasant angewachsen. Wenn man heute Schulabgänger nach ihrem Berufswunsch fragt, bekommt man nicht selten die Antwort: „Irgendwas mit Medien.“ Als Menschen lieben wir es einfach, zu kommunizieren – egal auf welche Weise. Wir können gar nicht ohne Kommunikation. Ich bin davon überzeugt, dass Gott uns mit dem Willen und der Fähigkeit zum Kommunizieren ausgestattet hat. Die Geistesgaben verstehe ich als eine Art Kommunikationsmittel der Gnade Gottes.
Wenn wir die Aufzählung der neun Gaben in 1. Korinther 12,8-10 anschauen, dann können wir sie zum besseren Überblick in drei Kategorien einteilen:
1. Offenbarungsgaben
- Wort der Weisheit
- Wort der Erkenntnis
- Unterscheidungen der Geister
2. Kraftgaben
- Glaube
- Gaben der Heilungen
- Wirkungen von Wunder
3. Sprachengaben
- Zungenrede
- Auslegung
- Prophetie
Die Offenbarungsgaben bringen Verborgenes zum Vorschein. Sie geben Einblick in besondere Gedanken und Absichten Gottes. Die Kraftgaben hingegen demonstrieren die Kraft Gottes auf sichtbare Art und Weise. Sie übermitteln Gottes Gnade visuell. Die Sprachengaben schließlich kommunizieren auditiv. In alledem sehen wir, dass Gott unterschiedliche Wege der Kommunikation gebraucht, um seine Gnade beim Empfänger ankommen zu lassen.
Grundsätzlich würde ich sagen, dass niemand alle Geistesgaben in sich vereinen kann – auch wenn der Heilige Geist natürlich punktuell mehrere Gaben gleichzeitig aktivieren kann. Die Gaben des Geistes wirken ähnlich zusammen wie die Finger einer Hand: Jeder Finger ist wichtig und übernimmt gewisse Funktionen, aber erst gemeinsam lassen sie die Hand ihre Bestimmung ausführen. Bei unserer Erschaffung hatte Gott sicherlich keine Einzelkämpfer vor Augen, sondern eher Teamplayer – Menschen, die aufeinander angewiesen sind und Ergänzung nötig haben. Deshalb braucht jeder, der in den Geistesgaben dienen möchte, eine ordentliche Portion Bescheidenheit und Demut. Das aber ist die beste Voraussetzung, da Gott seine Gnade nur den Demütigen geben wird (Sprüche 3,34; Matthäus 23,12; Jakobus 4,6; 1. Petrus 5,5).
Diese Gabenvielfalt fasziniert mich. Sie entspricht der Vielfalt des Menschen und seiner Art, auf unterschiedliche Weise zu kommunizieren. In den nächsten Artikeln möchte ich konkreter über einzelne Geistesgaben schreiben und auch von meinen praktischen Erfahrungen berichten.