Die Gabe der Kraftwirkungen / Wirkungen von Wunder (Teil 2)

von Johannes Justus

Zeichen und Wunder richten unseren Fokus auf die Hauptsache – das Evangelium! Somit ist mit der Gabe auch die Aufgabe verbunden: Das Evangelium soll untermauert und bekräftigt werden.

Im ersten Teil bin ich darauf eingegangen, dass die Gabe der Kraftwirkungen heute noch, genauso wie damals, in Aktion tritt. Darauf aufbauend greife ich in diesem Artikel den Gedanken auf, dass die Gemeinde diese Gabe heute noch braucht. Dabei nehme ich mich selbst in die Pflicht und frage: Wie trage ich persönlich dazu bei, dass ich mit dieser Gabe leben kann?

Er sandte sie (die zwölf Jünger) aus mit dem Auftrag, die Botschaft vom Reich Gottes zu verkünden und die Kranken gesund zu machen. ….

Jesus wies sie nicht ab, sondern sprach zu ihnen über das Reich Gottes; und alle, die Heilung nötig hatten, machte er gesund.

Lukas 9, 2 + 11

 

Diese und andere Bibelstellen veranschaulichen, wie die Botschaft vom Reich Gottes bei Jesus und seinen Jüngern mit Zeichen und Wundern einhergeht. Vergleichbar mit einem Hinweisschild deutet das Zeichen auf etwas anderes hin und nicht auf sich selbst.  So gebraucht Gott Zeichen und Wunder, um deutlich zu machen, dass er selbst bei der Verkündigung des Evangeliums am Werk ist.

Heilt die Kranken, die dort sind, und verkündet den Bewohnern der Stadt: >Das Reich Gottes ist zu euch gekommen.<

Lukas 10, 9

 

Das Reich Gottes ist bereits da. Ja, es ist bereits angebrochen, auch wenn noch nicht in vollem Umfang. So bestätigen Zeichen und Wunder zum einen die Wirklichkeit des Reiches Gottes. Andererseits lassen sie uns bereits erahnen, wie es sein wird, wenn das Reich Gottes vollumfänglich gekommen ist. Das ermutigt mich! Es beflügelt meine Vorfreude auf das Wiederkommen Jesu und damit die vollendete Entfaltung seines Reiches. Als Teilhaber des bereits angebrochenen Reiches Gottes strebe ich deshalb danach, dass die Gabe der Kraftwirkungen bei der Evangeliumsverkündigung wirksam ist. Wie kann ich dazu beitragen, dass dieser Wunsch zur Wirklichkeit wird?

Mir ist aufgefallen, dass ich schnell bereit bin für das Wunder zu beten, wenn ich in einer aussichtslosen Lage bin. Dabei lege ich mich ins Zeug, zeige Durchhaltevermögen und Hartnäckigkeit. Warum? Weil es mich persönlich betrifft. Bei der Gabe der Kraftwirkungen dagegen geht es um meinen Nächsten. Es geht darum, dem Menschen in seiner Not zu begegnen, so wie Jesus es getan hat. Dadurch kommt er mit dem Reich Gottes in Berührung und darf darauf reagieren. Das ermutigt mich dazu, mit dem gleichen, gerade beschriebenen Eifer, für diese Gabe zu beten. Es wäre doch klasse, wenn es kein Wunder mehr wäre, dass Gott in unserem Leben Wunder tut!

Ein Wunder kann ich nicht selbst machen! Wie geschieht es also? Gott ist derjenige, der das Wunder an einem Menschen tut, manchmal direkt, manchmal unter Einbezug einer dritten Person. Wenn letzteres der Fall ist, so ist die dritte Person aktiv in Gottes Wirken eingebunden, indem sie im Glauben handelt. Nachfolgend skizziere ich beispielhaft einige Dinge, die ich persönlich tun kann, um eine solche dritte Person zu werden:

  1. Darum bitten und danach eifern gemäß 1. Korinther 14, 1.
  2. Nah bei Gott sein. Ich brauche Sensibilisierung dafür, was Gott tun möchte.
  3. Ein Herz für die Not des anderen haben! Gott gebraucht mich, um an anderen Menschen Wunder zu vollbringen.
  4. Damit rechnen! Ist es wirklich möglich, dass ich gemeint bin? Ja! So bleibe ich in einer aktiven Erwartungshaltung und halte Ausschau danach, was Gott in meinem Umfeld tut.

 

Deshalb entscheide ich mich dazu, den Wundern nicht hinterher zu laufen, sondern strebe danach, dass mein Leben von Wundern begleitet wird. Und das tue ich nicht um der Wunder willen, sondern um der Menschen willen, die Gott mit seiner rettenden Botschaft erreichen möchte.

Abschließend teile ich gerne die Kurzfassung einer Lebensgeschichte mit euch, welche ein Beispiel dafür ist, wie Gott an einem Menschen Wunder wirkt. Bei einer anderen Gelegenheit erscheint das Zeugnis in voller Länge:

Bereits seit dem Jugendalter mussten bei Alexandra (Name geändert)  in regelmäßigen Abständen Zysten und Geschwülste aus dem Unterleib entfernt werden. Als Folge litt sie unter starken Schmerzen und musste sich regelmäßig krankschreiben lassen. Nach einer weiteren Operation im Herbst des Jahres 1985 bestätigte die Uniklinik Münster, dass Alexandra mit einer 99%igen Wahrscheinlichkeit unfruchtbar sei. In ihrer Verzweiflung schrie Alexandra nach Gott: „Wenn es dich wirklich gibt …. .“ Gott erhörte ihr Gebet. Nach nur kurzer Zeit erwarteten Alexandra und ihr Mann bereits ihren ersten Sohn, dann eine Tochter. Ein weiterer Sohn und zwei weitere Töchter machten ihre Familie schließlich komplett. Bei Alexandra wurden nie wieder Zysten und Geschwülste im Unterleib gefunden und schmerzfrei war sie auch. Heute kennen und lieben alle ihre fünf Kinder Jesus. Mit vier von ihnen dienen Alexandra und ihr Ehemann gemeinsam in der Mission in Frankreich und Westeuropa.

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